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Höchst an der Nidder entstand um die einstige Wasserburg Hoesten, die 1245 erstmals erwähnt wurde, von der aber niemand recht weiß, wann, warum und von wem sie zerstört worden ist.


Später befand sich hier eine zweite Burg, die als "Raubhaus von der Wetterau" unrühmlich von sich reden machte. Ihre Besitzer mauserten sich nämlich, ähnlich wie die Lindheimer Ganerben, zu gefürchteten Raubrittern, überfielen Kaufleute und raubten sie aus. Ihr Ruf war so schlecht, dass sogar dem frommen Kaiser Ruprecht von der Pfalz die Geduld riss und er 1405 einen Feldzug in die Wetterau unternahm. Zwar wurde ihm die Burg kampflos übergeben; doch Landvogt Hermann Rodenstein musste sie dem Erdboden gleichmachen, weshalb auch davon nichts mehr übrig blieb.

Die Höchster Bürger werden auch "Higster Laabsäck" genannt. Der seltsame Name stammt noch aus der Zeit um 1750/1800 als die armen Leute einst im Wald Streu für ihr Vieh sammelten und somit die mit Laub gefüllten Stäcke nachhause trugen.

Und noch etwas ist typisch für Höchst: Nach schneereichen Wintern wird der Ort quasi zur Halbinsel, wenn die Nidder mit dem Schmelzwasser aus dem Vogelsberg die tief gelegenen Auen ringsum in eisige Seen verwandelt. Die Gymnastikhalle Höchst jenseits der Brücke, hat man deshalb vorsorglich hochwassergeschützt gebaut.

Die Familie Günderrode spielte in der Ortsgeschichte von Höchst einge große Rolle.

Günderrode war ein adeliges Patriziergeschlecht in Frankfurt am Main. Die Familie stammte ursprünglich aus Thüringen und siedelte sich in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts in Freiberg an. Stammherr des Frankfurter Zweiges war der im 16. Jahrhundert als Kanzler am Hof Philipps des Großmütigen, des Landgrafen von Hessen-Kassel, amtierende Thielemann von Günderrode (1512–1550). Seine Witwe heiratete in zweiter Ehe den Frankfurter Patrizier Hans Bromm. Thielemanns Sohn Rudolf von Günderrode (1547–1601) heiratete 1588 die Patriziertochter Margarethe von Holzhausen (1567–1616) und wurde damit in die Ganerbschaft Alten Limpurg aufgenommen. Er ließ sich in Schotten im Vogelsberg nieder.

Rudolfs Sohn Hektor Wilhelm (1590–1647) heiratete 1618 die Patriziertochter Kunigunde Steffan von Cronstetten, wurde 1620 in den Rat aufgenommen und 1625 zum jüngeren Bürgermeister gewählt. Die meisten Mitglieder der Familie, die u. a. drei Stadtschultheißen und elf Frankfurter Bürgermeister stellte, waren Juristen und Hofbeamte.

Ein Nachkomme dieser Familie war Friedrich Maximilian Freiherr von Günderrode, dessen Sohn Johann Maximilian Freiherr von Günderrode im Jahr 1756 das Höchster Schloss von den Herren vorn Carben kaufte, womit die Familie Günderrode in die Geschichte von Höchst eintrat.

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